Allergiker können oft gar kein trockenes Heu fressen. Wird Heu naß gemacht, so sollte es komplett untergetaucht und dann gut abgetropft werden. Langes Wässern ist wenig sinnvoll: Auswaschen von Zuckern (Fruktanen) ist nur bedingt möglich, weil nur die kurzkettigen Zucker davon betroffen sind. Mineralien waschen recht leicht aus, so daß das Heu deutlich an Wert verliert. Das Wasser sollte je nach Außentemperatur oft genug erneuert werden: oberhalb von 5 °C ist die Entwicklung der Mikroorganismen zunehmend rasant und das Heu wird schneller zum lebendigen Heuaufguß als vielen Pferdehaltern bewußt ist! Dabei ist nicht die braune Farbe ein Zeichen von Bakterienwachstum. Das Braun entsteht durch Oxidation der Farbstoffe, vor allem von orangenem Carotin zu braunem Xanthophyll. Süßlicher Geruch des Wassers ist jedoch ein untrüglicher Hinweis auf mikrobielle Aktivität. Alternativ zu Heu können Heucobs an Allergiker gefüttert werden. Es lohnt sich jedoch genau hin zu schauen: Der Anteil an hochproduktiven Wirtschaftsgräsern (v.a. Deutsches und Welshes Weidelgras) mit hohen Fruktangehalten und vielleicht vorhandenen Giftgehalten sollte für Pferde möglichst gering sein. Man lasse sich nicht von irre führenden Herkunftsbezeichnungen täuschen! Erst recht hat eine Verunreinigung mit grün geerntetem Getreide in Ackergras aus dem Zwischenfruchtanbau in Pferdefutter wie Cobs nichts zu suchen! Getreide sind genauso Süßgräser vom C3-Stoffwechseltyp wie unsere Gräser auf der Weide, aber mit dem Unterschied, daß sie im Aufwuchs noch höhere Fruktangehalte aufweisen können.

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