Allerdings muss man auch bedenken, dass das Hufhorn im Winter nicht so schnell nachwächst wie in den Sommermonaten. Das wird unter anderem durch eine geringere Durchblutung der Extremitäten verursacht. Um den Wärmeverlust für den Körper in dieser kalten Jahreszeit möglichst gering zu halten, wird das Blut nicht bis in die feinen Kapillarenden im Huf gepumpt, sondern nimmt schon vorher eine Abkürzung. Es gelangt über sogenannte Anastomosen von der Arterie direkt in die Vene. Damit wird der Huf aber insgesamt mit weniger Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, was sich in einer verringerten Stoffwechselrate der hornproduzierenden Zellen niederschlägt.
Somit kommt es besonders in dieser Zeit bei einer Eisenabnahme auf eine umsichtige und fachgerechte Hufbearbeitung an, die den Huf für das Laufen ohne Beschlag vorbereitet und im Weiteren unterstützt. Ziel der Bearbeitung muss es sein, den Huf in eine physiologische Form zurück zu führen bzw. diese dauerhaft zu erhalten. So kann der Huf die Last des Körpers optimal tragen und dem Pferd sicher über jede Bodengegebenheit hinweghelfen. Ergänzend zu einer ordnungsgemäßen Hufbearbeitung sollte eine allmähliche Gewöhnung des Pferdes an das Laufen ohne Hufschutz erfolgen. Andernfalls würde das Pferd auf gefrorenen Paddockböden oder Ausläufen sehr bald empfindlich zu spüren kriegen, dass es nun plötzlich untenrum ohne dasteht.